Heute Nacht wachte ich aus dem Tiefschlaf auf, saß plötzlich
senkrecht im Bett und dachte: Oh, ach, du lieber Himmel, ich habe das Wort „Autor“
ohne „h“ geschrieben und mich dadurch blamiert. Amazon schreibt doch immer in
Englisch „Author“ und „Author central“ mit „h“.
Mit geschlossenen Augen ging ich die Treppe hinunter an
meinen Computer, um nachzuschauen. Im Duden war es mir nicht möglich etwas zu
erkennen, ganz verschwommen sah ich nur das Wort „Auto“. Da meine Verwirrung
groß war, schlich ich mich wieder ohne Korrekturmaßnahme ins Bett zurück.
Kurz vor dem Schlafengehen hatte ich ins Forum für Kindle-Autoren
geschaut und gelesen, was dort so geschrieben wird. Da klagte eine Autorin: „E-Books
verkauften sich schlecht, auch wenn sie billiger als eine Packung Zigaretten sind.“
Ein anderer antwortet: „Leider gibt es keine E-Book-Sucht!“ Ich hatte
geantwortet: „Doch, bei den Autoren!“
Mein nächtliches Erlebnis bestätigt mir die Richtigkeit
dieser Ansicht. Ich bin süchtig nach allem, was mit E-Books oder eBooks zu tun
hat, sogar nachts. Meine Angst kommt von den vielen Drohungen, die ich ständig lesen muss. Ohne einen
bezahlten Korrektor ginge eine Veröffentlichung ganz und gar nicht, auch ein
Lektor müsse finanziert werden, eine Schreibschule sei zu absolvieren, Mittel
für Werbung wären unabdingbar.
Fehler, ließ eine Autorin wissen, seien ihr ausgerechnet bei
einem Buch angekreidet worden, das sie gegen viel Geld habe Korrektur lesen lassen.
Schlechte Rezensionen kämen wahllos und meist von Lesern, die noch nichts von
der Rechtschreibreform erfahren hätten. Beim Preis von weniger als einer
Packung Zigaretten für ein E-Book kann ich nur raten, sich nicht unter Druck
setzen zu lassen und weiter zu träumen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen