Donnerstag, 18. September 2014

Autor mit "h"

Heute Nacht wachte ich aus dem Tiefschlaf auf, saß plötzlich senkrecht im Bett und dachte: Oh, ach, du lieber Himmel, ich habe das Wort „Autor“ ohne „h“ geschrieben und mich dadurch blamiert. Amazon schreibt doch immer in Englisch „Author“ und „Author central“ mit „h“.
Mit geschlossenen Augen ging ich die Treppe hinunter an meinen Computer, um nachzuschauen. Im Duden war es mir nicht möglich etwas zu erkennen, ganz verschwommen sah ich nur das Wort „Auto“. Da meine Verwirrung groß war, schlich ich mich wieder ohne Korrekturmaßnahme ins Bett zurück.
Kurz vor dem Schlafengehen hatte ich ins Forum für Kindle-Autoren geschaut und gelesen, was dort so geschrieben wird. Da klagte eine Autorin: „E-Books verkauften sich schlecht, auch wenn sie billiger als eine Packung Zigaretten sind.“ Ein anderer antwortet: „Leider gibt es keine E-Book-Sucht!“ Ich hatte geantwortet: „Doch, bei den Autoren!“
Mein nächtliches Erlebnis bestätigt mir die Richtigkeit dieser Ansicht. Ich bin süchtig nach allem, was mit E-Books oder eBooks zu tun hat, sogar nachts. Meine Angst kommt von den vielen  Drohungen, die ich ständig lesen muss. Ohne einen bezahlten Korrektor ginge eine Veröffentlichung ganz und gar nicht, auch ein Lektor müsse finanziert werden, eine Schreibschule sei zu absolvieren, Mittel für Werbung wären unabdingbar.

Fehler, ließ eine Autorin wissen, seien ihr ausgerechnet bei einem Buch angekreidet worden, das sie gegen viel Geld habe Korrektur lesen lassen. Schlechte Rezensionen kämen wahllos und meist von Lesern, die noch nichts von der Rechtschreibreform erfahren hätten. Beim Preis von weniger als einer Packung Zigaretten für ein E-Book kann ich nur raten, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und weiter zu träumen.  

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