Sonntag, 13. April 2014

Neues einsilbiges Gedicht


Die Nacht
von Jus Frank

Das Licht geht aus, die Tür knarrt, du bist starr vor Angst
Nun hörst du ihn, fühlst kalt den Hauch, es riecht nach Schweiß
Er steht vor dir, mit dem Dolch aus Stahl  in der Hand
Laut schreist du, rennst so schnell du kannst, willst nur noch weg

Doch er brüllt dich an, läuft dir nach, nichts gibt dir Halt
Er greift nach dir, hält dich fest, schnaubt und holt weit aus
Du reißt dich los, schaffst es mit Kraft bis vor das Haus
Dort scheint der Mond, er grinst dich an, hat Mord im Blick

Es peift der Wind, wird rasch zum Sturm, ein Blitz schlägt ein 
Viel zu kurz bist du auf der Welt, kennst dich nicht aus
Hast noch kein Ziel, kaum Zeit, musst doch schon fort von hier
Warst ein Mensch, nun bist du bald nur noch Staub im Grab

Ein Film läuft ab im Kopf, zeigt dir, was gut und schlecht
Du brachst ein Herz, gingst fremd, nahmst weg, logst an
Wenn der Tod an die Tür klopft,  ist es viel zu  spät
Nichts kannst du mehr tun, auch wenn es dir sehr leid tut

Da weckt dich ein Ruf, es wird hell, die Nacht ist um,
Der Tag bricht an, du liegst im Bett und staunst zu Recht
Du schaust dich um im Raum, bist frei von Furcht und froh
Zum Glück war es nur ein Traum, den du von dir streifst.

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