Donnerstag, 20. Februar 2014

Noch mehr Einsilbiges



(Erinnerung an Wislawa Szymborska)

Nicht leicht mit dem was war


Der Blick auf das, was war, der fällt ihr schwer,
Er will nur, dass sie stets Acht auf ihn hat,
doch sie schaut nach vorn, auch ihr Ohr bleibt zu,
sie hält an, geht ein Stück, hält an und geht,
Sie denkt sich ihr Teil, denkt nach und doch nicht.

Er will sie ganz, ihr Blick, sein Bann reicht weit,
liegt sie im Bett, dann ist es Zeit für ihn.
Am Tag, nicht oft, und das nimmt er ihr krumm,
schiebt er ihr ein Bild und noch ein Bild zu,
dann steht vor ihr der Tod, ein Mensch der ging.

Im Traum ist sie noch ganz jung, noch so frisch
Das ist zwar sehr nett, doch was soll das denn.
Der Blick bringt ihr mal dies nah und mal das.
Wenn sie den Kopf weg dreh, wird er ganz bös,
hält all ihr Tun ihr vor, kramt es rasch aus.

Was schlimm, was gut, was leicht, was schön und nicht.
Ihr Blick schaut sie an, will weit mehr, will sie.
Es war gar nicht so schlecht, sagt er zum Trost.
Er will, dass sie nur noch für ihn da ist.
Mit ihm im Raum ganz leer, so schwarz und still.

Doch ihr steht nun der Sinn nur noch nach Licht,
dem Stern der scheint von hier, dem Weg von jetzt.
Oft mag sie den Blick nicht mehr, kann es nicht.
Es reicht ihr, sie ist satt, will ihn nicht mehr,
dann lacht der Blick, er strahlt, es tut ihm leid.


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