Meine Generation hat das Internet erfunden und ist damit in
ein neues Land aufgebrochen, in dem sie sich noch nicht heimisch fühlt. Das
Neuland ist endlos weit, unendlich tief und oft auch gefährlich. Wir kennen uns
kaum aus, gehen dennoch auf Entdeckungstour und enden im Nirwana. Stets gilt es,
neue Hindernisse zu beachten, manchmal stürzen wir ab und zerstören alles, was
wir bisher aufgebaut haben. Diebe lauern im Dschungel der Worte, belauschen
unser Tun, erteilen geheime Kommandos, um uns auszurauben. Wir rufen nach einer
IT-Polizei, können aber keine verlässlichen Ordnungskräfte im Chaos finden.
Doch dann gibt es wieder Lichtblicke: Einmal im Jahr kommen
unsere Kinder und Enkel, um unsere Probleme zu lösen. Sie haben das Computer-Land
unbekümmert in Besitz genommen und beherrschen es, so gut es eben geht. Bis
sich die Entwickler mal wieder etwas Neues, noch Kompliziertes, ausdenken. Sie
locken uns mit der Behauptung, der Weg werde leichter und einfacher, alles gehe
ganz intuitiv. Und da sitzen wir dann auf dem Boden unserer Unzulänglichkeit,
wissen nicht mehr weiter, sind gefangen im Netz, während die Verzweiflung
wächst. Eine fremde Welt, von der wir hoffen, dass spätere Generationen sie
verstehen und beherrschen.
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