Montag, 27. Mai 2013

Weißer Frosch in Cuba

  Als weiße Frösche kamen mein Mann und ich nach über 10-stündigem Direktflug zu Beginn der Regenzeit in Cuba an, was sich dank der stetigen 31 Grad Temperatur schnell änderte, denn die Sonne brannte heiß und die Regenwolken blieben noch aus. An der Cocktailbar besuchte mich ein weißer Frosch, im Garten ein lurchähnliches Geschöpf. Eine rabenartige Vogelfamilie hatte sich darauf spezialisiert, Pommes frites vor dem Verzehr im Pool zu waschen, winzige Vögel liebten die bunten Lampenschirme im Speiseraum.

Die Königspalme, die ein ganzes Tal für sich beansprucht, hat es gut, denn in jüngeren Jahren lässt sich ihr Alter noch an den Ringen ablesen, aber je älter sie wird, desto glatter erscheint ihre Haut. Bananen gibt es rund 80 Arten (weltweit über 100), Kochbananen schmecken tatsächlich wie Kartoffeln. Besonders gut gefallen hat mir der Feuerbaum.

Straßen und Plätze fand ich auffallend sauber, sogar die Kutschpferde hatten am Hinterteil ein Tuch, in das die Pferdeäpfel fielen. Im Hotel am Karibikstrand klappte der Service nahtlos, selbst wenn ich fast mehr Häuptlinge als Indianer sah. Getränke wurden im Rekordtempo eingeschenkt, jetzt kann mir kein Wirt bei uns mehr erzählen, dass ein ordentliches Pils mit Schaumkrone 10 Minuten dauert.

Ein Großteil der Besucher kam aus Kanada, denn von dort braucht man nur etwa drei Stunden bis zur Zuckerinsel. Aber ich sprach auch mit einer Russin und einer Deutschen, die eigens zum Salsa-Tanzen angereist waren sowie mit Jungs aus Manchester und London, die es nicht zuletzt dank des Rums und der Zigarren paradiesisch fanden. Abgesehen von den deutschen Landsleuten waren chinesische und ägyptische Familien anwesend.

Noch nie habe ich so viele Leute angetroffen, die in einem Kindle lasen, wie am Strand von Varadero. Bildung ist ein großes Plus in Cuba, was auf die Gäste abzufärben scheint. Die Schulkinder tragen Uniformen, in den ersten sechs Grundschuljahren haben sie weiße Blusen oder Hemden mit Krawatten an, dazu erst rote, dann blaue Unterteile, in der Mittelstufe gelbe, Gymnasiasten und Lehrlinge stecken in den gleichen Anzügen, die einen in blauen, die anderen in braunen Modellen.

Musik erklingt überall ziemlich laut, ganze Musikertruppen ziehen umher und spielen auf. In Havanna haben wir selbstverständlich nachgeschaut, ob die Cocktailbars und das Hotel, in dem Ernest Hemingway sich aufhielt (Zimmer 511 im Ambos Mundos) noch da sind. Alles noch vorhanden, auch wenn viel erneuert wird.
       

       

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