Mittwoch, 3. April 2013

Ostern in Berlin

Aus dem Himmel über Berlin fallen Schneeflocken, die Luft so kalt wie in Sibirien. Wie geschätzte zwei Millionen andere Menschen auch bin ich mal wieder in der deutschen Hauptstadt zu Besuch. Bevor wir am Ostersamstag aufbrechen, um uns die Privatsammlung Hoffmann anzusehen, stehe ich auf dem kleinen Balkon unseres Hotels MANI, das wir dieses Mal zur Übernachtung ausgewählt haben.
Die Ausstattung des Hotels in der Torstraße ist ganz in schwarz gehalten: schwarz der Boden, schwarz die Vorhänge und schwarz glänzend die Möbel. Kein Wunder, dass ich lange nach meiner Brille suchen muss, die ich schließlich im Schuh finde (ja, ich habe Schuhe!). Und dann sehe ich etwas, das mich anrührt und sehr freut.
Auf der Straßenseite gegenüber wühlt ein Kapuzenmann im orangenfarbenen Abfalleimer, der dort an einer Stange hängt. Da kommt eine Frau, sieht das und reichte ihm ihr mitgebrachtes Frühstücksbrot. Er hört zu wühlen auf und beißt freudig in das geschenkte Essen. Sie geht zur SPORTSBAR 133, lässt die Rollläden hoch und drückt „Open“, das in leuchtend roter Schrift angekündigt, dass die Bar nun geöffnet hat. Ein solches Beispiel öffnet auch Herzen.
Der Tag hat nicht besser anfangen können. Umso mehr genieße ich beim Rundgang in den Sophie-Gips-Höfen die zeitgenössische Kunst, die im privaten Rahmen im 4. Stockwerk gezeigt wird. Wir haben Glück, die Dame des Hauses, Erika Hoffmann, nimmt sich Zeit, unsere Fragen nach den in ihren Wohnräumen gezeigten Objekten zu beantworten. Berlin strahlt trotzt der kalten Witterung menschliche Wärme aus.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen